Ihr erstes Praktikum: Was sollten Sie vorher wissen?

Ein Lehrvideo zur Peer-to-Peer-Ausbildung. Die Jugendlichen, die dieses Video sehen, hören direkt die Stimme anderer junger Menschen und von Arbeitgebern und werden sich der Herausforderungen, Hindernisse und Situationen bewusst, mit denen sie in ihrer ersten Berufserfahrung konfrontiert werden könnten, sowie der Strategien, diese zu vermeiden oder zu überwinden.

Dieser Reality Check ist ein Versuch, einen alternativen und hoffentlich effektiveren Weg zu finden, um junge Menschen besser auf ihre ersten Erfahrungen am Arbeitsplatz vorzubereiten. Indem sie von den Erfahrungen anderer Gleichaltriger hören, insbesondere von denen, die während ihrer Berufstätigkeit auf Schwierigkeiten gestoßen sind, haben die Jugendlichen die Möglichkeit, sich der Hindernisse bewusst zu werden, mit denen auch sie konfrontiert werden könnten, und zu erkennen, dass die Erwartungen, die sie an einen Arbeitsplatz haben, sich von der Realität unterscheiden können. Darüber hinaus können sie durch die Erfolgsgeschichten auch Einblicke in Strategien zur Bewältigung verschiedener Probleme und Situationen gewinnen.

Auf diese Weise sollten sie ihr Praktikum/ihre Arbeitserfahrung bewusster und vielleicht mit einem neuen Geist der Offenheit, Anpassung und Widerstandsfähigkeit gegenüber den Kontexten der Arbeitsumgebung beginnen. Nachdem sie die Erfahrungen ihrer Kollegen gehört haben, werden sie auch erkennen, dass ein Arbeitsumfeld eine Dimension ist, die sich aus verschiedenen Elementen zusammensetzt, darunter Arbeitnehmer, Maschinen, Räume, Rechte und Pflichten, also etwas Komplexeres als die bloße Ausführung von Aufgaben. Das ist eine Idee, die sie vorher vielleicht nicht bedacht und in den Mittelpunkt gestellt haben.

Peer-to-Peer-Lernen durch den Einsatz einfacher und effektiver Instrumente wie Videos ist die Grundlage und innovative Methode, die für diesen Reality Check gewählt wurde und die ein fester Bestandteil des Berufsberatungs- und Vermittlungsprozesses jeder Schule/Organisation/Agentur werden könnte.

Lernergebnisse

Zusätzliche Lernergebnisse

  • Sensibilisierung für die Schwierigkeiten, die häufig mit der Arbeitserfahrung verbunden sind.
  • Vermittlung von Strategien zur Überwindung von Hindernissen, die am Arbeitsplatz auftauchen können.

Umsetzung

Schritt für Schritt

Dieser Reality Check besteht aus zwei Hauptphasen:

  • Erstellung eines Peer-to-Peer-Videos.
  • Videobetrachtung und Diskussion im Plenum.

Um die erste Phase (Videoerstellung) zu entwickeln, sind einige präzise Schritte zu befolgen:

  1. Nennen Sie einige nützliche Beispiele für die Arbeitserfahrungen schwieriger/erfolgreicher Jugendlicher in Unternehmen;
  2. Überprüfen Sie die Möglichkeit und/oder das Interesse der Protagonisten, ihre Geschichten anderen zu erzählen;
  3. Nehmen Sie eine kurze Video-/Audiodatei der Geschichten auf, wenn möglich sowohl aus der Sicht der Jugendlichen als auch aus der des Unternehmens;
  4. Sammeln Sie alle Dateien und fügen Sie sie zu einem Video zusammen (Dauer zwischen 2 und 5 Minuten).
  5. Wenn ein Jugendlicher oder ein Unternehmen nicht aufgenommen werden möchte, ist es möglich, seine Geschichte aufzuschreiben und eine Zeichentrickfigur zu erstellen, die seine Rolle spielt.

Anschließend ist die Durchführung der zweiten Phase (Videobetrachtung und Diskussion) erforderlich:

  1. Identifizieren Sie eine Gruppe junger Menschen, die vor ihrer ersten Arbeitserfahrung stehen (zwischen 2 und 20 Teilnehmer);
  2. Bestimmen Sie mindestens eine Person, die während der Videovorführung und der anschließenden Diskussion die Moderation übernimmt;
  3. Wählen Sie einen Raum (ein Zimmer, ein Klassenzimmer oder einen Unternehmensraum von angemessener Größe), in dem das Video projiziert werden kann;
  4. Bereiten Sie eine Bewertungsphase vor, die anschließend formell (Umfrage) oder informell durchgeführt werden kann.
  5. Legen Sie einen Termin fest und laden Sie die Teilnehmer zu der Initiative ein;
  6. Geben Sie an diesem Tag eine kurze Einführung zu den Themen des Videos und dem Zweck der Aktivität. Projizieren Sie dann das Video und bitten Sie alle, es sich aufmerksam anzusehen. Geben Sie den Teilnehmern am Ende des Videos eine Minute Zeit zur Selbstreflexion;
  7. Beginnen Sie eine Diskussion mit der Gruppe über den Inhalt des Videos, ihre Eindrücke davon und ihre persönlichen Erwartungen/Vorstellungen in Bezug auf das Praktikum, das sie absolvieren werden. Leiten Sie sie bei Bedarf mit einigen offenen Fragen an;
  8. Fassen Sie die Ergebnisse der Diskussion zusammen und bitten Sie sie abschließend, den Reality Check zu bewerten.

Beteiligte Berufe

Dieser Reality Check kann von verschiedenen Akteuren durchgeführt werden. Das Video kann für jede Art von Jugendlichen erstellt werden, die vor ihrer ersten Arbeitserfahrung stehen, wie z. B. Schüler in Schulen, Jugendliche, die von öffentlichen Arbeitsagenturen unterstützt werden, oder internationale Studenten, die ein Praktikum im Ausland absolvieren. Je nach Zielgruppe können die an der Erstellung des Videos beteiligten Akteure daher Fachleute aus Schulen und Unternehmen, Fachleute aus NROs und Unternehmen, Fachleute aus öffentlichen Arbeitsverwaltungen und Unternehmen usw. sein.

Darüber hinaus ist es notwendig, eine Fachkraft oder einen Ausbilder als Moderator für die Umsetzungsphase einzubeziehen, die darin besteht, das Video in einer Plenarsitzung mit den Schülern/Jugendlichen anzusehen und zu diskutieren.

Vorbereitung und Nachbereitung

In der Vorbereitungsphase dieses Reality Checks müssen die einzubeziehenden Akteure bestimmt werden: Erstens müssen einige Jugendliche und Unternehmen mit Berufserfahrung gefunden werden, die anderen als Beispiel dienen können; zweitens sollte mindestens ein Ausbilder/Moderator für die Videobetrachtungs- und Diskussionsphase gefunden werden; und schließlich ist es von grundlegender Bedeutung, eine bestimmte Zielgruppe junger Nutzer zu bestimmen, die von dem Reality Check profitieren kann. Nachdem alle Akteure definiert sind, kann mit den operativen Aufgaben für die Umsetzung begonnen werden.

Idealerweise beinhaltet diese Aktivität ein Follow-up, das nicht nur aus der Bewertung der Initiative selbst besteht, sondern auch aus ihrer Wirkung im Laufe der Zeit, d. h. der Untersuchung ihres Nutzens und ihrer Auswirkungen auf die tatsächliche Arbeitserfahrung der Jugendlichen danach. Das Feedback kann sowohl formell (z. B. in einer Umfrage) als auch informell (z. B. durch persönliche Befragung der Teilnehmer) erhoben werden.

Bewertung

Es gibt zwei Möglichkeiten, diesen Reality Check zu bewerten:

  • Die Teilnehmer erhalten nach der abschließenden Diskussionsphase einen Bewertungsbogen, in dem die Qualität der Idee, die Struktur, die Dauer, der Inhalt, die Durchführung des Reality Checks und mögliche Anpassungen oder neue Vorschläge untersucht werden;
  • Der Moderator führt eine informelle Bewertung durch, indem er einige der Teilnehmer nach ihrer Meinung zu der Initiative und möglichen Anpassungen fragt. Der Moderator sollte die erhaltenen Kommentare aufschreiben und anschließend in einem einzigen Dokument zusammenfassen.